Sommer!
Die Zeit des Jahres in der wir uns in jeder Hinsicht öffnen, nach außen orientieren, unsere Aktivitäten mehr nach draußen verlagern.
Warum nicht auch die Yoga-Praxis in die Natur verlegen?
Yoga bedeutet in erster Linie Einheit und das beinhaltet Naturverbundenheit.
Das findet seinen Ausdruck auch in den Namen der Asanas, diese beziehen sich oft auf Lebewesen wie Pflanzen oder Tiere. Wenn wir tiefer in eine Haltungen eintauchen, dann versuchen Yogis sich damit der Wahrnehmung dieser anderen Lebewesen anzunähern, eine andere Perspektive einzunehmen.
Wenn wir verschiedene Asanas einnehmen, geht es nicht nur um physische Herausforderung, um Fitness oder Gesundheit, es geht auch um einen Perspektivwechsel unserer eingeschränkten menschlichen Wahrnehmung.
Wie nimmt wohl ein Baum (Vrkshasana), ein Hund (Adho Mukha Svanasana), ein Stern (Tarasana), eine Krähe (Bhakasana) oder eine Schildkröte (Kurmasana) die Welt wahr?
Wir begeben uns in eine bestimmte Yoga-Asana, um in dieser Form die veränderte Beziehung zur Erde wahrzunehmen. Es gibt auf unserem Planeten so viele verschiedene Arten und Lebewesen.
Nur wenn wir – zumindest für ein paar Atemzüge – in die Perspektive des „Anderen“ wechseln können wir lernen uns gegenseitig besser zu verstehen und zu respektieren.
Für den Yoga-Übenden gibt es „das Andere“ nicht – wir streben nach der Erkenntnis der Einheit allen Seins.
Nicht die Unterschiede hervorheben, sondern die Gemeinsamkeiten erkennen, das ist der Weg des Yoga.
Jetzt im Sommer können wir auch unsere Asana-Praxis in die Natur verlegen. Dazu müssen wir nicht weit fahren, in jeder Stadt gibt es kleine Oasen, Parks, Wiesen, Bäume und stille Winkel. Wer sich mit offenen Augen durch seine Umgebung bewegt, kann überall solche Plätze finden und sich inspirieren lassen.
Vielleicht am Morgen auf dem Weg zur Arbeit für eine kurze Meditation im Park innehalten, bei einem Spaziergang für ein paar Atemzüge in Vrkshasana zwischen anderen Bäumen stehen bleiben oder wer mehr Zeit findet kann vielleicht mit eine paar Freunden gemeinsam im Park üben und sich von der Umgebung inspirieren lassen.